Titel-Kurzbeschreibung

Dieses Dokument ist Teil der Asclepios Edition WebSite

Lothar Baus

Wahrheit in der Dichtung Goethes

Eine psychoanalytische Spurenlese mit

vielen anonymen Werken Goethes

in zwei Bänden

Das vorliegende Sachbuch ist eine aufgrund von weiteren Goethe-Entdeckungen umgearbeitete

und stark erweiterte Fassung des Buches >Der Illuminat und Stoiker Goethe<

Asclepios Edition

ISBN 3-925101-99-3


Inhalt

I. Halbband

Vorwort Seite 9

Verlauf meiner Goethe-Entdeckungen Seite 10

Gründe für die systematische Verfälschung Goethes Seite 14

Goethe ein sogenannter "genialer" Syphilitiker? Seite 18

Verlauf von Goethes syphilitischer Erkrankung Seite 24

I. Kapitel: Goethes wirkliche Abkunft und Jugend

Kapitel I.1: Der natürliche Sohn Kaiser Karls VII. Seite 48

Kapitel I.2: Kurze Geschichte der Freimaurerei Seite 57

Kapitel I.3: Interessante literarische Ereignisse in Frankfurt Seite 63

Kapitel I.4: Wolfgang Goethes Kindheit und Jugend Seite 69

Kapitel I.5: Eine Überlieferung in F. H. Jacobis >Allwill< Seite 73

Kapitel I.6: Goethes erste tragische Liebe - das schöne Gretchen Seite 75

II. Kapitel: Goethes Studentenjahre

Kapitel II.1: Der Leipziger Student (1765 - 1768) Seite 86

Kapitel II.2: Zwischen Leipzig und Straßburg (1768 - 1770) Seite 89

Kapitel II.3: Der Straßburger Student (1770 - 1771) Seite 90

Beinhaltet die Stoa eine atheistische Philosophie? Seite 91

Einführung in die stoische Philosophie Seite 96

J. W. Goethe: >Zum Schäkespears-Tag< Seite 100

III. Kapitel: Goethes Musengöttin Urania –

Die zweite Liebestragödie des jungen Goethe

Kapitel III. 1: Der Traum der Liebe Seite 102

Kapitel III. 2: F. H. Jacobis >Woldemar< Seite 109

Kapitel III. 3: Ein "düsterer Zwischenraum" Seite 124

Kapitel III. 4: Die Versöhnung Seite 129

Kapitel III. 5: Ein Werk für die Geliebte Seite 138

Kapitel III. 6: Das Organ der deutschen Religionsfeinde–Die Frankfurter Gelehrten-Anzeigen Seite 141

Kapitel III. 7: Eine wahre Liebestragödie Seite 146

Kapitel III. 8: Die wirkliche Entstehungszeit des >Werther< Seite 153

Kapitel III. 9: Textstellen im >Werther<, die sich eindeutig nicht auf Lotte Buff beziehen Seite 156

Kapitel III.10: Goethes Selbstbekenntnisse in >D.u.W.<, die "zwischen den Zeilen" stehen Seite 161

Kapitel III.11: Goethes >Clavigo< - Ein weiteres literarisches Denkmal für Urania Seite 163

Kapitel III.12: Wer ist der Verfasser des Dramas >Das leidende Weib<? Seite 167

IV. Kapitel: Wer ist der Verfasser: Lenz oder Goethe?

Kapitel IV.1: Chronologie der wichtigsten Ereignisse Seite 185

Kapitel IV.2: Zur Biographie von J. M. R. Lenz Seite 186

Kapitel IV.3: >Zerbin oder die neuere Philosophie Seite 189

V. Kapitel: F. H. Jacobis >Allwill<, alias Goethe

Kapitel V.1: Goethes wechselhafte Beziehung zu F. H. Jacobi Seite 200

Kapitel V.2: F. H. Jacobis >Allwill< Seite 210

VI. Kapitel: Goethes "Schattenehe" mit Charlotte von Stein

Kapitel VI.1: Kurze Einführung Seite 218

Kapitel VI.2: Lenzens "Eselei" Seite 219

Kapitel VI.3: Zwei Affairen gleichzeitig Seite 238

Kapitel VI.4: Lottes erste Schwangerschaft – durch Goethe Seite 243

Kapitel VI.5: Goethes Harzreise im Winter Seite 249

Kapitel VI.6: Goethes natürliche Tochter Seite 251

Kapitel VI.7: Reise in die Schweiz 1779 Seite 253

VII. Kapitel: Goethe und der Illuminatenorden

Kapitel VII.1: Der Illuminatenorden - ein Philosophenorden Seite 260

Kapitel VII.2: >Anrede an die neu aufzunehmenden Ill. dir.< Seite 264

Kapitel VII.3: Die Illuminaten und Goethe - Richtigstellungen Seite 274

VIII. Kapitel: Goethes Geheimwissenschaft – Die Psychologie

Kapitel VIII.1: Goethe und Karl Philipp Moritz Seite 288

Kapitel VIII.2: Wer ist der Verfasser der >Fragmente aus dem Tagebuche eines Geistersehers<? Seite 289

Kapitel VIII.3: Interessante Briefe Goethes an Charlotte von Stein aus Italien Seite 292

Kapitel VIII.4: Anonyme Goeth. Aufsätze in Moritzens >Magazin zur Erfahrungs-Seelenkunde< Seite 306

Kapitel VIII.5: Möbius: >Über das Pathologische bei Goethe Seite 334

II. Halbband

IX. Kapitel: Ein anonymer Illuminaten-Roman Goethes

Kapitel IX.1: Vorwort des Entdeckers Seite 361

Kapitel IX.2: Textauszug aus >Bruchstücke aus den Begebenheiten

eines unbekannten Beherrschers der verborgenen Obern

der höhern Illuminaten und höhern Propagande< Seite 368

X. Kapitel: Goethes und Uranias Sohn - Ludwig Tieck

Kapitel X.1: Auszüge aus dem gleichnamigen Buch Seite 375

Kapitel X.2: Wer ist der Verfasser des >Peter Lebrecht<? Seite 408

Kapitel X.3: Interessante Auszüge aus >Peter Lebrecht< Seite 413

Kapitel X.4: Wer ist der Verfasser des >William Lovell<? Seite 419

Kapitel X.5: Interessante Auszüge aus >William Lovell< Seite 427

XI. Kapitel: >Rhapsodieen über die Anwendung der psychischen

Curmethode auf Geisteszerrüttungen<

Kapitel XI.1: Wer ist der Verfasser: Reil oder Goethe? Seite 444

Kapitel XI.2: Textauszug aus den >Rhapsodieen< Seite 452

XII. Kapitel: >"Nachtwachen" von [des] Bonaventura, alias Goethe<

Kapitel XII.1: Interessante Auszüge aus den >Nachtwachen< Seite 492

XIII. Kapitel: > Die Reisenden< Seite 507

XIV. Kapitel: Goethes Affaire mit Bettina Brentano

Kapitel XIV.1: Chronologie der Ereignisse Seite 541

XV. Kapitel: Goethes Farbenlehre oder das

Unveränderlichste und Unantastbarste

Kapitel XV. 1: Eisslers >Geschichte einer partiellen Psychose< Seite 555

Kapitel XV. 2: Der wahre Grund für Goethes Psychose? Seite 569

XVI. Kapitel: Der alte Goethe

Kapitel XVI.1: Eine Zusammenfassung Seite 574

Kapitel XVI.2: >Psyche< - Vom Verfasser der natürlichen Tochter Seite 582

XVII. Kapitel: >Diana von Montesclaros<

Kapitel XVII.1: Vorwort des Herausgebers Seite 591

Kapitel XVII.2: Textauszug aus >Diana von Montesclaros< Seite 594

XVIII. Kapitel: >Goethes Briefwechsel mit einem Kinde -

Seinem [Goethes] Denkmal< von Joseph Görres Seite 598

Goethesche Idiotismen und Stileigentümlichkeiten-

Der Schlüssel zu anonymen Werken Goethes Seite 613

Tabellarischer Lebenslauf Goethes mit vielen

bisher unbekannten wichtigen Ereignissen Seite 636

Bibliographie - Nachweis Seite 645

Bilder zum Buch Seite 648

Vorwort

Man kann als Goethe-Biograph und als Literaturforscher keinen größeren Fehler begehen, als Johann Wolfgang Goethe mit den Augen eines Staatsministers zu sehen und zu beurteilen. Wir dürfen Goethe, um ihn richtig zu interpretieren, nur aus der Perspektive betrachten, aus der er selber auf sein Leben blicken würde: Aus der eines reichen Bürgers und Künstlers, der es nicht nötig hat, um Geld, d. h. um seinen Lebensunterhalt zu arbeiten. Goethe war Zeit seines Leben frei von jeglicher materieller Sorge um die Erhaltung seiner Existenz.

Goethes persönliches Interesse galt seit seiner Leipziger Studentenzeit, ab dem Jahre 1765, demnach seit seinem zwanzigsten Lebensjahr, überwiegend der Kunst; und darunter hauptsächlich der Dichtkunst, der Literatur. Dies war sozusagen sein Lebensinhalt. Er begab sich nur deswegen in den Dienst des Herzogs von Sachsen-Weimar, um sein Leben dadurch interessanter und abenteuerlicher zu gestalten. Während seines ganzen langen Lebens war er – trotz seines Weimarischen Ministergehaltes - von dem Vermögen seiner Mutter abhängig. Nach ihrem Tode fiel ihm noch eine beträchtliche Erbschaft zu, so daß er seinen unehelichen Söhnen Ludwig Tieck und August Klingemann bedeutende Summen auszahlen konnte. Ludwig Tieck lebte wiederum Zeit seines Lebens auf Kosten seines Vaters und August Klingemann erbaute sich von dem Geld seines Erzeugers eine prächtige Villa in Braunschweig am Wendentorwall.

Johann Wolfgang Goethe, der natürliche Sohn Kaiser Karls VII., verachtete die Bourgeoisie. Seine Liebestragödie mit der adeligen Urania, alias Henriette Alexandrine von Roussillon, steigerte seinen Abscheu sowohl vor der bürgerlichen als auch vor der korrupten adeligen Gesellschaft in einem derartigen Ausmaß, daß er beschloß, diese Gesellschaft zu bekämpfen. Er setzte sich insgeheim das ehrgeizige Ziel, ein deutscher Voltaire zu werden. Er schrieb nicht, um Geld zu verdienen, sondern einzig und allein um seine Mitmenschen aufzuklären. Goethe setzte sich, im wahrsten Sinne des Wortes, bis zum Wahnsinn für die Aufklärung ein.

Wir glaubten bis heute, fast alles über Goethe zu wissen, weil er uns umfangreiche Tagebücher, Briefe und autobiographische Werke hinterlassen hat. Tatsächlich wissen wir aber fast gar nichts über den wirklichen Goethe. Denn das, was ihn persönlich am meisten interessierte und bewegte, das hat er systematisch vor der Öffentlichkeit geheim gehalten, bzw. im Alter zu verbergen und die Spuren zu verwischen versucht.

Bereits vor der großen Italienreise (1786 – 1788) wurden erste Anzeichen einer psychischen Erkrankung bei Goethe erkennbar. Spuren einer Psychopathie finden sich in vielen seiner Werke, am stärksten natürlich in den anonym veröffentlichten, wie in dem halbphilosophischen Werk >Fragmente aus dem Tagebuche eines Geistersehers<, in dem Illuminatenroman >Bruchstücke aus den Begebenheiten eines unbekannten Beherrschers der verborgenen Obern der höhern Illuminaten und höhern Propagande<, im >William Lovell<, in den >Nachtwachen< und in der Novelle >Die Reisenden<. Als Gründe einer psychischen Erkrankung ist zum einen eine jahrzehntelange exzessive dichterische Produktivität und zum anderen jahrzehntelanger übermäßiger Alkoholkonsum in Betracht zu ziehen. Aber dies ist noch nicht alles. Die Liebestragödie mit dem "schönen Gretchen" beutelte den jungen Wolfgang Goethe derartig in seiner Psyche, daß man für sein Leben fürchtete. Er benahm sich wie ein Toller, wie ein Wahnsinniger. Und nicht zum letzten Mal in seinem jungen Leben. Die eigentliche Ursache hierfür lag jedoch in einer Neurasthenie, in Folge einer syphilitischen Infektion Wolfgang Goethes durch das "schöne Gretchen". Lesen Sie dazu weiter unten das Kapitel >Goethe - ein sogenannter "genialer" Syphilitiker<.

Die zweite Liebestragödie Goethes mit Urania, alias Henriette Alexandrine von Roussillon, beutelte ihn ein weiteres Mal schwer. Er stand nach Uranias Tod tatsächlich nahe, sehr nahe am Suizid.

Nach vielen sensationellen Entdeckungen zu Goethes Biographie regte sich in mir natürlicherweise der schlimme Verdacht, daß es mit Goethes psychischer Verfassung noch schlimmer gestanden haben muß, als alle früheren Goethe – Biographen jemals auch nur im entferntesten geahnt haben. Ich versuchte alles zu lesen, was jemals von sachkundigen Autoren über Goethes Psychopathie veröffentlicht wurde. Zwei erfahrene Psychologen und Psychotherapeuten, P. J. Möbius, >Über das Pathologische bei Goethe<, und K. R. Eissler, >Goethe – Eine psychoanalytische Studie<, haben sich den Kopf über das Phänomen Goethe zerbrochen und trotz des wenigen Materials sehr Erstaunliches herausgefunden. Diese Entdeckungen verdankten sie überwiegend ihren langjährigen beruflichen Erfahrungen. Jedoch mußten sie sich leider mit unvollständigem, zensiertem, ja teilweise gefälschtem Material über Goethe begnügen. Sie konnten keine eigenen Forschungen zu Goethes Biographie und Werkschatz betreiben. Ich hoffe, daß es mir gelingt, einen erfahrenen Psychoanalytiker zu finden, der sich, gewiß auch aus persönlichem Interesse, dieser neuen Fakten annimmt, um eine verbesserte Psychodiagnose und eine vollständigere Psychographie über Goethe erstellen zu können. Goethe und die Germanistik hätten es wirklich verdient.

Wie oben bereits gesagt sind neue Fakten in Bezug auf Goethes Biographie und Werkschatz von mir gefunden worden. Ich habe nicht einige von Eisslers Thesen widerlegt, sondern seine Thesen wurden durch die neuen Fakten widerlegt. Möbius und Eissler sind Opfer der Fälschungen der späteren sogenannten Weimarer Goethe-Philologen, die vom Herzogshaus beauftragt waren, Goethe im Sinne einer reaktionären, geist- und menschenverachtenden Weltanschauung zu interpretieren und systematisch zu verfälschen.